40 Jahre Nägele-Capaul
«Der Keller diente als Werkstatt/Büro und die Garage als Lager.»
Genau gesagt, begann diese Geschichte jedoch nicht in einer Garage, sondern viel früher. Sie fing an, als Alexander Capaul und Arnold Nägele sich bei der Weiterbildung zur Meisterprüfung begegneten und rasch Freunde wurden. Auch nach ihrer Ausbildung pflegten sie regelmässigen Kontakt. Arnold lebte in Triesen, Alexander übernahm eines Tages von seinem Vater das Radio-/TV-Geschäft.
Im Spätsommer 1981 rief Alexander wieder einmal seinen Kollegen Arnold an und fragte nach seinem Wohlergehen. Als Arnold antwortete, er sei nicht ganz zufrieden und wolle sich beruflich verändern, meinte Alexander spontan: «Mit dir würde ich sofort eine Firma gründen.» Arnolds Antwort darauf war: «Ich mit dir auch». Die zwei Jungunternehmer fackelten nicht lange und hoben bereits in den folgenden Tagen ihre neue Firma Nägele-Capaul aus der Taufe.
Auch die zweite Phase mit dem zusätzlichen Standort Flims ist für ein aufstrebendes KMU nicht untypisch: Ein grösseres Projekt von der Kantonspolizei Graubünden brachte den Durchbruch. Hier konnte der Neuling auf dem Markt beweisen, was sonst niemand konnte, nämlich den Umgang mit den eigens für diese Kundschaft umgebauten Funkgeräten. Die Fähigkeit, auf die spezifischen Anforderungen einer anspruchsvollen, professionellen Kundschaft einzugehen, ist noch heute ein entscheidender Faktor für den Erfolg und die grosse Zufriedenheit. Und nicht zuletzt ist sie das Beste, was einem Hersteller von Geräten passieren kann.
Ende der Achtziger Jahre begann der Handy-Boom und bot die Gelegenheit, in Chur und in St. Gallen in städtischer Umgebung Mobileshops zu eröffnen. Der Boom endete allerdings so abrupt, wie er begonnen hatte. Auslöser war nicht die sinkende Nachfrage, sondern die Preispolitik der grossen Provider, die ihre Geräte praktisch verschenkten, um zu neuen Kunden zu kommen. 15 Jahre später wurden die beiden Mobileshops wieder geschlossen.
Alexander spezialisierte sich in Flims auf grossflächige Funksysteme sowie auf Funklösungen für Gebäude und Tunnel. Bereits 2003 entwickelte er sein erstes HF-/LWL-Übertragungssystem, gefolgt von seinem ersten Polycom-Repeater im Jahr 2005. Arnold konzentrierte sich in Triesen auf den Bereich Telematik, insbesondere DECT-Systeme, Ortung und Flottenmanagement.
Im Jahr 2019 wurde die gemeinsame Firma im Rahmen der Nachfolgeregelung aufgeteilt. Aus dieser Umstrukturierung ging die neu gegründete Nägele-Capaul AG hervor, mit Standorten Triesen und Mörschwil und dem Schwerpunkt auf Telematik und Patientenruf.
Die bestehende Nägele-Capaul communications AG mit Standorten Triesen und Flims übernahm Alexander Capaul. Er spezialisierte sich auf Gebäude- und Tunnelfunksysteme sowie auf die Entwicklung und den Bau eigener HF-Produkte.
Im Jahr 2022 begann ein neues Kapitel in der Firmengeschichte: Durch ein Family Buy-out trat die zweite Generation der Familie Capaul in den Verwaltungsrat ein. Seitdem gestalten David Capaul, Anna-Lydia Capaul und Linda Amberg die strategische Ausrichtung des Unternehmens massgeblich mit.
Im Jahr 2024 wurde beschlossen, den Firmensitz komplett in die Schweiz zu verlegen sowie Servicestützpunkte in Weesen, Zürich und Luzern zu eröffnen. Zudem übernahm Anna-Lydia Capaul ab September 2025 die Geschäftsführung. Mit einem frischen Blick und enger Verbundenheit zur langjährigen Firmenkultur führt sie das Unternehmen in die Zukunft.
Firmengründer Alexander Capaul bleibt der Nägele-Capaul communications AG als Präsident des Verwaltungsrats sowie als Leiter Technik und Entwicklung erhalten. Mit seiner langjährigen Erfahrung, seiner Weitsicht und dem unternehmerischen Gespür unterstützt er die nächste Generation bei der Weiterentwicklung und Zukunftssicherung des Unternehmens.



